Medien integrieren! Homepage
Die Videowerkstatt

20 Jugendliche, zum Teil Teilnehmer der Radiogruppe, wollten auch das Medium Film/Video einsetzen, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen.

Für die Produktion wurde ein Zeitrahmen von 4 Wochen festgelegt.

Beim ersten Treffen mit den Jugendlichen war der Teamer durch das große Interesse seitens der Jugendlichen überrascht: Statt der erwarteten Gruppe von zehn hatten er es mit zwanzig Interessierten zu tun. Der überwiegende Anteil stammte aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, bunt gemischt mit Vertretern z.B. aus Afghanistan oder Sambia. Der Umgang der Gruppe untereinander war locker und kameradschaftlich, was die Zusammenarbeit positiv gestaltete. Im Laufe einer sehr ernsthaft geführten Diskussion über die Filminhalte und Gestaltung kristallisierten sich zwei unterschiedliche Ansätze heraus: Eine Hälfte der Gruppe wollte eine realitätsnahe Situation nachstellen, in der es zu einem Konflikt kommt, den die Jugendlichen durch Zusammenhalt auflösen. Die andere Hälfte war der Auffassung, man solle eher etwas Positives darstellen, z.B. zeigen, was hier in Deutschland besser funktioniert als in den verschiedenen Herkunftsländern.

Schließlich wurde ein gemeinschaftlicher Film geplant, der die Entstehung der Arbeiten einerseits und die Ergebnisse andererseits zeigt, gewissermaßen Filme und "making of" in einem.


Die Umsetzung der Filmideen

Die Gruppe A "Konfliktsituation" konkretisierte ihre Vorstellungen indem die Jugendlichen Dialoge entwarfen und einige Szenen durchspielten. Dabei wurde deutlich, dass die Auflösung des Konflikts sich dem Zuschauer nicht erschließt, da der Ort der ausgedachten Handlung eine Disco mit entsprechendem Lärmpegel sein sollte. Da die Disco als Austragungsort aber von allen favorisiert wurde, beschloss der Teamer den Film nach den Vorstellungen der Gruppe durchzuführen und dem Zuschauer die nötigen Hintergrundinformationen über das in dem Endprodukt integrierte "making of" zukommen zu lassen.

Die Gruppe machte sich mit der Kameratechnik vertraut, erstellte Probeaufnahmen und besichtigte mögliche Drehorte.

Bei den Dreharbeiten herrschte eine aufgeregte und zuweilen gereizte Stimmung. Jeder war mit Eifer am Werk und wollte das Beste geben und erreichen, was naturgemäß bei der ersten Filmproduktion nicht immer ganz möglich ist. Hinzu kam, dass der Gruppe die konzeptionelle Schwäche ihres Films - die fehlende Auflösung der Handlung- jetzt bewusst wurde und bei einigen Beteiligten Enttäuschung hervorrief. Aber trotzdem wurden die Dreharbeiten plangemäß abgeschlossen.

Beim ersten Treffen der Gruppe B "Positiver Ansatz", wurde über die Handlung des Films intensiv nachgedacht. Die Jugendlichen wollten eine Liebesgeschichte zwischen einem Russland-deutschen Mädchen und einem Schwarzafrikaner darstellen, über deren Ausgang jedoch niemand Genaueres sagen konnte. Als Darsteller für die Rolle der Eltern wurden Teamer akquiriert. Diese sollten voller Vorurteile gegenüber der Beziehung sein, im Besonderen gegen Menschen mit schwarzer Hautfarbe, um sich später durch ihre Kinder eines Besseren belehren zu lassen.

Auch Gruppe B machte sich mit der Kamera vertraut und fertigte Probeaufnahmen an. Bei den anschließenden Dreharbeiten verlief alles planmäßig. Die Stimmung war ruhig und konzentriert, sodass kleinere Handlungsänderungen sofort umgesetzt werden konnten und das Konzept nicht übermäßig durcheinandergebracht wurde.

Der Schnitt des Videos fand vor Ort auf einem Laptop statt, das zu einem mobilen Schnittplatz erweitert wurde. Hier wurde die Problematik deutlich, dass viele sich mit Computern nur wenig auskannten. In Gruppe A sah es in dieser Hinsicht besser aus als in Gruppe B, weshalb der Filmschnitt von Gruppe A überwiegend durch die Jugendlichen, in Gruppe B eher durch die Kursleitung stattfand. Beide Gruppen konnten nachvollziehen, welche Möglichkeiten eine Filmmontage bietet.

Das Ergebnis beider Gruppen wurde zu einer Video-CD mit dem Titel "Medien integrieren!" verarbeitet. Hier sind sowohl das "making of" als auch die jeweiligen Filme vertreten und durch ein komfortables Menü anwählbar. Das "making of" kann darüber hinaus auf dieser Website unter dem Menüpunkt "Ergebnis" als Streaming-Video angeschaut werden. Im abschließenden Gespräch zeigten sich alle Beteiligten zufrieden mit dem Erreichten und äußerten mehrfach den Wunsch nach einer Fortsetzung. Die Kamerafrau aus Gruppe A verliebte sich in den Hauptdarsteller von Gruppe B, die beiden drehen jetzt ihren eigenen Film....

































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