Erfahrungen aus dem Projekt

Die Filmcrew war eine gemischte Gruppe von Ehrenamtlichen, mit und ohne Behinderung, aus allen Altersstufen. Sie entwickelte die Idee, die Konzeption des Films und auch die Planung für die Drehtage.

Neben der inhaltlichen Arbeit war es notwenig, die Interview- und Moderationsmethoden der Gruppe in einem speziellen Training fortzuentwickeln, da gerade gute Fragetechniken Ausgangspunkt für die inhaltliche Substanz für die Antworten und Äußerungen der Befragten und Akteure vor der Kamera sind.

Jeder brachte sich im Projekt mit seinen individuellen Kompetenzen und Möglichkeiten ein. Gemeinsam wurde auf das Ziel hin gearbeitet und jeder hatte seine Aufgaben. Dabei konnte die Crew noch vieles dazu lernen, was für eine Filmproduktion benötigt wird.

Die öffentliche Premiere vor großem Publikum bildete sowohl für die Filmcrew, als auch die Protagonisten vor der Kamera, den Höhepunkt der Aktion. Sie wurde als eine Würdigung und Anerkennung aller Mitwirkenden für die geleistete Arbeit empfunden. Auch in diesem Projekt hatte die Filmemacherin die Aufgabe, die Gruppe filmisch anzuleiten, aber auch parallel die Gruppe zu führen, so dass sich alle im Projekt wohl fühlten. Es war wichtig, sich bei der Umsetzung einzubringen und eine Aufgabe und eigene Verantwortlichkeit zu finden.

Offensichtlich ist auch das sehr gut gelungen: Das Feedback durch die Redaktion des Lernsenders war außerordentlich positiv!

Der Film zeigt die aktuell aktiven Mitglieder der "Maikäfer". Er erzählt in Statements der Beteiligten, wie die Arbeit entstanden ist, nämlich eher aus einer zufälligen Begegnung und dem Experiment und der anfänglichen Fragestellung, ob denn Menschen mit Behinderung auch Radio machen können.

Alle kommen zu Wort und beschreiben mehr oder weniger, aus welchen Beweggründen sie zu der Gruppe gekommen sind und was sie an der Arbeit fasziniert. Zu Beginn der Radioarbeit gehörte dazu natürlich auch das Herzklopfen beim Interview, beim Moderieren in der Sprecherkabine. Mittlerweile haben alle gelernt, unbefangen und frei vor dem Mikro zu sprechen und mit der Technik umzugehen. Jeder hat dabei seine speziellen Fähigkeiten und kann dementsprechend seinen Beitrag leisten. Dabei ist die Verschiedenheit der Menschen, die bei den "Maikäfern" mitarbeiten eine Bereicherung für die Gruppe und die Arbeit. Dazu gehört auch, sich gegenseitig zu unterstützen, wenn es zu Fragen und Problemen kommt.

Für die "Maikäfer" ist es faszinierend, aber auch bedeutsam, über das Medium Radio, ihre Gedanken und Einstellungen transportieren zu können. Für sie ist es wichtig, nicht nur in der alltäglichen Umgebung (hier in den Lübbecker Werkstätten) Gehör zu finden, sondern auch bei vielen Menschen, die vor dem Radiogerät sitzen. Vor Entstehung einer Sendung setzen sich die Beteiligten in einer Redaktionskonferenz sehr intensiv mit den Themen auseinander, die in Frage kommen: Was interessiert die Gruppe? Was interessiert Hörer? Und wie bekommt man die eigenen Themen so interessant gestaltet, dass die Hörer Spaß haben an der Sendung? Welche Musik gilt es einzusetzen und welche Geräusche/Athmos lassen die Sequenzen besonders authentisch erscheinen.

Szenen aus der Sprecherkabine, am Micro, Mischpult und Schnitt-PC, Interviewszenen lassen im Film ihre Arbeit lebendig werden und vermitteln dem Zuschauer, dass die Beteiligten mit Ernsthaftigkeit und Engagement, aber auch mit viel Spaß Radio machen!