Die unterschiedlichen Erfahrungen der Seminarteilnehmer wurden anhand zweier Video-Sequenzen besprochen. Dabei kam es darauf an

a) zunächst den Originaltext von allen Teilnehmer/innen auf die Bilder zu sprechen, also nachzuvertonen und

b) eigene Texte auf die Videoausschnitte zu sprechen.

Die Übungen wurden aufgezeichnet und im Plenum ausgewertet. Dabei galt es zu überlegen, welche Stimme sich für welche Bilder am besten eignet und warum: Macht der "Ton die Musik"?, mit anderen Worten: welche Rolle spielt die Betonung? Wie viel Betonung ist nötig, wenn die Szenen schon aussagekräftig sind? Spielen männliche oder weibliche Stimmen eine Rolle? Wie verändern Betonung und Text die Aussagen eines Filmes?

Wie man es auch anfängt, wofür es auch gedacht ist, die Identifikation des Betrachters, der Hörer, der Zuschauer erfolgt nicht nur über die Inhalte des gesprochenen Wortes, sondern auch über die Sympathie oder Antipathie zum Protagonisten. Werden sie als angenehm empfunden? Kann man den Worten (und Bildern) gut folgen, sind sie logisch aufgebaut? Ist das Wort mit und ohne Bild "(be-) merkens-wert" / des Merkens wert?

Manchmal gibt es in kürzester Zeit so viel zu sagen, dass sich die Inhalte auch auf die Sprechgeschwindigkeit nicht unbedingt positiv auswirken. So wurden gezielte Übungen auch ohne Videofilm vorgenommen.

Hierzu gehörten vor allem die Elemente

a) Haltung, Sprach- und Stimmtraining
b) Elemente der Sprech- und Ausdrucksmerkmale
c) das sinnfassende Lesen
d) das freie Sprechen (z.B. Sprechen nach Manuskript oder Stichpunkten)
e) analytisches Hören
f) "Kino im Kopf" - wie schaffe ich Bilder (verbal) zu vorgegebenen Bildern
   (im Film)

Um routinierter und sicherer beim Sprechen und Vortragen zu werden, schlossen sich gezielte Übungen zu Mimik und Gestik an. Diese Übungssequenzen umrissen daher auch weitere Bereiche wie: Die "sprecherliche" Wirkung einschätzen zu lernen, Betonung, das Fehlerlesen und die inhaltliche Sinnerzeugung und vieles mehr.